Jeder Mensch bildet an beanspruchten Hautstellen Hornhaut, welche zum Schutz vor übermäßiger Belastung auch durchaus sinnvoll ist. Anders sieht es hingegen bei der sogenannten Hyperkeratose aus, hier bildet sich eine sehr starke übermäßige Hornschicht, welche nicht nötig ist.
Wir zeigen Ihnen alles Wissenswerter über diese Form der Überproduktion von Hornhaut, angefangen von den Ursachen, welche der Erkrankung zu Grunde liegen bis hin zu geeigneten Behandlungsmöglichkeiten.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Hyperkeratose?
Der Begriff Hyperkeratose bezeichnet eine Übermäßige Bildung von Hornhaut an bestimmten Körperstellen. Mögliche Stellen, an welchen sich die Erkrankung zeigt, können neben der Fußsohle auch das Gesicht, der Mund oder die Finger sein.
Im Gegensatz zu einer normalen Hornschicht handelt es sich bei Hyperkeratose um eine Bildung von einer sehr dicken Hornhautschicht, welche in dieser Form nicht nötig ist.
Verantwortlich für diesen Prozess sind sogenannte Keratozyten. Diese Keratin bildenden Zellen sorgen im Zusammenspiel mit Hornzellen bei einer Beanspruchung der jeweiligen Körperstelle zu einer starken Bildung von Keratin, was wiederum die Hornzellen anregt und zu einer besonders dicke Hornschicht führt.
Hyperkeratose – die häufigsten Ursachen
Als Ursachen einer Hyperkeratose kommen verschiedene Faktoren in Betracht, wobei wir Ihnen nachfolgend die häufigsten Ursachen vorstellen:
- Mechanische Reize
Bei einer mechanischen Beanspruchung durch Reibung oder Druck bildet die Haut vermehrt Hornzellen. Bei einer übermäßigen Beanspruchung etwa durch langes Stehen, Laufen oder Arbeit bildet sich an diesen Stellen eine Hornschicht, wobei es bei einer Hyperkeratose in diesem Bereich zu einer übermäßig starken Hautbildung kommt. - Arsen als Umweltgift
Eine sehr seltene, aber mögliche Ursache, kann auch eine Arsenvergiftung sein, welche mit einer übermäßigen Hornhautbildung einhergeht. - UV-Strahlung
Auch wiederholte und starke UV-Strahlung beschleunigt die Bildung von Hornhaut, da diese durch die Einstrahlung mehr und schneller Keratin produziert, was wiederum die Hornhautzellenbildung anregt. - Komedogene Stoffe
Substanzen, welche die Talgdrüsen verstopfen (sogenannte komedogene Stoffe), können ebenfalls zu einer Hyperkeratose beitragen, da diese die Abtragung von Hornhaut verhindern. - Genetische Veranlagung und Stoffwechselveränderungen
Auch genetische Faktoren oder Veränderungen im Körperstoffwechsel sind mögliche Ursachen, welche ein Hyperkeratose auslösen. Auch bei Tieren, welche an dieser Erkrankung leiden, liegen häufig erblich bedingte Ursachen zu Grunde.
Hyperkeratose Symptome
Wer unter Hyperkeratose leidet, sieht die primären Symptome meist selbst auf den ersten Blick.
Klassisch ist eine sehr dicke Hornschicht, in welcher sich Risse und Schrunden bilden und vermehrt Schwielen auftreten. Zudem kann es zu Schmerzen, Blutungen oder Blasen aufgrund der dicken Hornschicht kommen. Eine Form der Erkrankung können zudem schmerzhafte Hühneraugen, welche trichterförmig ins Innere der Hautschicht ragen, sein. Diese Art der Erkrankung schränkt die Bewegungsfähigkeit des betroffenen Gewebes besonders ein.
Hornhaut vs. übermäßige Verhornung
Die Abgrenzung einer normalen gegenüber einer stark veränderten Hornhautschicht zu erkennen, ist häufig schwierig, denn die Übergänge von einer gesunden Hornhaut in eine übermäßige Verhornung sind fließend.
Ein Anhaltspunkt dafür, dass bei Ihnen eine Hyperkeratose in Betracht kommt, ist, wenn Sie die Symptome trotz guter und regelmäßiger Pflege nicht mehr in den Griff bekommen.
Auch Schmerzen im betroffenen Gewebe sind ein Anzeichen dafür, dass etwas nicht stimmt. Da mit der Krankheit auch andere Erkrankungen einhergehen können, ist es daher immer sinnvoll beim ersten Verdacht einen Hautarzt aufzusuchen.
Hyperkeratose Behandlung
Bei der Therapie einer übermäßigen Verhornung kommen sowohl äußerliche, als auch innerliche Behandlungsansätze in Betracht.
Bei der Behandlung kommt es dabei aber immer auf die eigentliche Ursache für die Verhornung an. Bei einer Verhornung aufgrund eines drückenden Schuhwerks können etwa bereits passende, neue Schuhe Abhilfe schaffen. Zur äußerlichen Anwendung gibt es Salben, welche die Haut nachhaltig befeuchten und stark fetten.
Eine Behandlung, welche in fast allen Fällen hilft und zum Einsatz kommt, ist hingegen das Einweichen des Gewebes und das anschließende Abtragen der Hornschicht etwa mit einem Bimsstein oder einem Hornhautraspel.
In besonders schweren Fällen bietet sich hingegen die Einnahme von bestimmten Medikamenten an.
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Hyperkeratose vorbeugen
Einer Hyperkeratose vorbeugen, ist einfacher als gedacht. So können bereits kleine, aber effektive Änderungen Ihres Alltags dazu beitragen, dass es künftig zu keiner übermäßigen Hornhautbildung mehr kommt:
- Verzichten Sie auf enge, hohe Schuhe und tragen Sie Schuhwerk, welches Ihre Füße einerseits stützt, andererseits jedoch ausreichend Raum lässt.
- Entfernen Sie Hornhaut regelmäßig indem Sie Ihre Füße mindestens ein- bis zweimal wöchentlich mit einem Fußbad einweichen, die Haut mit einem Bimsstein oder einem Hornhautraspel entfernen und die Füße anschließend dick mit einer Fußcreme eincremen.
- Langes Stehen ist Gift bei einer Hyperkeratose und lässt übermäßige Haut erst richtig sprießen. Wenn sich langes Stehen nicht vermeiden lässt, können Sie ein paar Schritte auf und ab gehen.
- Bei Schwielen an den Händen, welche aufgrund immer gleicher Arbeitsgänge auftreten, hilft es Ihre Finger und Hände durch Arbeitshandschuhe zu schützen. Und auch Ihre Hände freuen sich über ein regelmäßiges warmes Handbad und eine Extraportion Creme.
- Behandeln Sie Hyperkeratose im Gesicht gleich zu Beginn der Erkrankung und tragen Sie mehrfach täglich eine rückfettende Creme auf die entsprechende Stelle auf.
Fragen und Antworten
Symptome, Behandlung, Ursachen – Neben diesen Fakten gibt es noch allerlei mehr nützliche Fakten rund um Hyperkeratose, welche wir für Sie in unserem nachfolgenden FAQ-Bereich zusammengetragen haben.
Ist Hyperkeratose chronisch?
Die Erkrankung kann, muss aber nicht chronisch verlaufen.
Warum ist Hyperkeratose bei Diabetes so gefährlich?
Diabetiker leiden aufgrund der schlechten Durchblutung besonders häufig unter gesundheitlichen Problemen im Fußbereich, welche besonders schlecht ausheilen.
Um Entzündungen im Zuge einer Hyperkeratose zu vermeiden, empfiehlt es sich im Falle einer Hyperkeratose zusammen mit einer bestehenden Diabeteserkrankung immer einen Facharzt aufzusuchen.
Können Tiere auch unter Hyperkeratose leiden?
Ja, auch Tiere können von der Berankung betroffen sein. Bei Hunden oder Katzen treten dann besonders dicke Hautschichten an den Fußballen auf.
Fazit
Die Erkrankung Hyperkeratose hört sich im ersten Moment furchtbar und erschreckend an. In Wahrheit verbirgt sich dahinter aber einfach eine übermäßige Hornhautbildung, welcher Sie selbst mit kleinen, aber hilfreichen Tipps Herr werden können.
Wer das Problem hingegen trotz intensiver Pflege nicht in den Griff bekommt, dem hilft ein Hautarzt mit einem eigens zugeschnittenen Behandlungsplan, welcher nicht nur die Symptome, sondern auch die Ursachen bekämpft.
Damit die Erkrankung gar nicht erst ausbricht, beugt eine regelmäßige Pflege beanspruchter Körperstellen wie Händen oder Füßen vor.