Wer kennt sie nicht? Die rissigen Fersen, die einen bei jedem Schritt zusammenzucken lassen. Vor allem an den Füßen, aber auch an den Händen und den Schleimhäuten können Schrunden zum echten Albtraum werden. Wie Sie sie effektiv bekämpfen und behandeln können, erfahren Sie in unserem Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
Was sind Schrunden?
Unter Schrunden versteht der Hautarzt Einrisse in der Haut. Sie können bis tief in die Haut reichen und an der Oberfläche der Haut eine Rissbreite von 1 bis 2 Millimetern aufweisen. Der Dermatologe verwendet für Schrunden auch den Fachbegriff Rhagaden. Rhagaden entstehen dadurch, dass trockene, spröde und hart gewordene Hornhaut sich nicht mehr den Bewegungen anpassen kann und deshalb einreißt.
Rhagaden machen sich oft zunächst durch Brennen und Juckreiz bemerkbar. Diese Symptome können dann zu deutlichen Schmerzen und Blutungen mit Schorfbildung auswachsen.
Schrunden (Rhagaden) – die häufigsten Ursachen
Meistens entstehen Rhagaden durch die Kombination aus trockener Haut und darauf lastendem Druck. Haut ist oder wird aus verschiedenen Gründen trocken. Sie wird dann aber eben leicht brüchig und reißt ein. Es gibt wirklich jede Menge Gründe für Schrunden, einige davon listen wir im folgenden Überblick auf.
Wichtige Ursachen für Schrunden – ein Überblick
Vitaminmangel
Vitamine bilden wir Menschen nicht selbst – wir müssen diese wichtigen Funktionsträger unseres Stoffwechsels mit der Nahrung aufnehmen. Essen wir nicht ausreichend oder zu einseitig, kann das für die Haut durch die mangelhafte Vitaminzufuhr zum Problem werden.
So führt ein Mangel an:
- Vitamin A oft zur Bildung von Hornhaut
- Vitamin C zu unelastischer, rauer, rissiger und schuppiger Haut
- Vitamin E zu trockener Haut
- Vitamin B7 (Vitamin H, Biotin) zu einer verminderten Erneuerung von Hautzellen und zu weniger hautfettender Talgbildung, sodass dem Austrocknungsprozess der Haut durch den Mangel an Biotin Vorschub geleistet wird.
- Vitamin B3 (Nicotinsäue, Niacin) zu einer Beeinträchtigung der chemischen Vorgänge in den Hautzellen. Dies wirkt sich letztlich so aus, dass die Stoffwechselreaktionen, die für die Erneuerung der Hautzellen sorgen, auf „Sparflamme“ laufen, die Haut schneller altert, trocken wird und zu Rhagaden aufreißt. Auch kann sich die Haut entzünden (Dermatitis).
Übergewicht (Adipositas)
Wer unnötige Speckpölsterchen mit sich rumschleppt, der erhöht natürlich auch unnötig den Druck auf die Füße. Bei trockener Haut neigen die Füße dann zur Hornhautbildung mit anschließender Entstehung von Rhagaden. Insbesondere sind die Fersen betroffen, deren Hornhaut dann mit tiefen Furchen durchzogen ist.
Krankheiten
Krankheiten erzeugen oft weitere Krankheiten. Insbesondere die folgenden Erkrankungen sind oft für die Bildung von Schrunden mitverantwortlich:
- Diabetes
- Erkrankungen der Schilddrüse
- Schuppenflechte
- Ekzeme
- Fußpilz
Stehende Berufsfelder
Wer viel stehen muss (und übergewichtig ist), der belastet seine Fußhaut natürlich erheblich.
Erbanlagen
Gegen ererbte Probleme, etwa natürlich trockene Haut, kann man wenig ausrichten. Aber man kann – mit einer entsprechenden Pflege und ausgewogenen Ernährung – die Bildung von Rhagaden abmildern.
Häufig betroffene Stellen
Schrunden treten an bestimmten Stellen bevorzugt auf, insbesondere:
- an den Füßen (v. a. rissige Fersen)
- bei sehr großen Brüsten
- im Bereich der Brustwarzen (durch das Stillen)
- an den Lippen
- an den Zehen
- am Ohrläppchen
- in einer Gelenkbeuge
Auch auf Schleimhäuten können Rhagaden entstehen, insbesondere:
- an den Mundwinkeln
- in der Region des Afters (Analregion)
- auf der Darmschleimhaut
Schrunden behandeln
Schrunden unbehandelt zu lassen, schadet der Gesundheit. Denn früher oder später kommt es im Bereich der Rhagaden zu Entzündungen und noch Schlimmerem. Mit Rhagaden ist also nicht zu spaßen. Man muss aber bei Schrunden, soweit sie im Anfangsstadium keine Beschwerden verursachen, nicht gleich zum Arzt.
Man kann sich auch selbst helfen, indem man die Hornhautschichten vorsichtig entfernt, eine
Schrundensalbe oder ein Schrundenpflaster benutzt. Der Laie hat sich über die Jahrhunderte aber immer auch mit effektiv wirkenden Hausmitteln geholfen, die auch heute noch ihre Berechtigung haben, wenn man Schrunden kurieren möchte.
Über diese Möglichkeiten, sich selbst zu helfen, informieren die folgenden Kapitel.
Hornhaut entfernen
Schrunden an den Füßen bilden sich gerne vor allem an den Fersen, hier können sie auf Schritt und Tritt unangenehme Schmerzen verursachen. Grund hierfür ist vielmals eine zu dicke, zu trockene Hornhautschicht, die es dann langsam einzuweichen und abzutragen gilt.
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Schrundensalbe
Es gibt spezielle Salben, mit denen sich Rhagaden nach und nach schonend für den Fuß entfernen lassen. Man trägt sie meist abends auf, zieht sich Socken über die Füße und lässt die Wirkstoffe über Nacht einziehen. Sollten die Rhagaden bereits schmerzen, verschaffen vor allem Salben oder Cremes Linderung, die Harnstoff (Urea) und Keratin enthalten.
Allen Schrundensalben gemein ist, dass sie entzündungshemmend, also beruhigend, auf die betroffenen Bereiche wirken und die beanspruchten Hautareale zur Neubildung von Haut anregen. Zusätzlich weichen Schrundensalben die Haut auf und machen sie wieder weich und geschmeidig.
Schrundenpflaster
Schrundenpflaster werden gezielt für Rhagaden an der Ferse eingesetzt und nennen sich deshalb auch Fersenpflaster. Es handelt sich beim Schrundenpflaster um einen etwa 15 × 15 cm großen wasserdichten Folienverband (Polyurethanfolie), der durch einen speziellen Zuschnitt der Fersenform exakt angepasst werden kann und diese lückenlos abschließt (okkludiert).
Wer bei der Suche nach einem geeigneten Schrundenpflaster auf den Begriff Okklusionspflaster (abschließendes Pflaster) stößt, dem sei gesagt, dass dies nur ein anderer Begriff für das Schrundenpflaster ist. Auch wenn diese Pflaster sicher haften (meist mithilfe eines hypoallergen Polyacrylatklebers) – keiner muss Sorge haben, dass die Entfernung der Pflaster schmerzt oder dass Rückstände am Fuß haften bleiben.
Schrundenpflaster können bedenkenlos gleichzeitig mit einer Schrundensalbe verwendet werden.
Hausmittel
Für die Beseitigung von Rhagaden steht uns ein erprobte Wissen vieler Generationen zur Verfügung – hier werden z.B. Fußbäder sehr dienlich, natürlich hauptsächlich für die Beseitigung von Schrunden im Fußbereich, aber auch Hände können in einem solchen Bad eingeweicht werden:
- Fußbäder mit den Zusätzen Milch und Honig:
Spa-Anwendungen in Milch und Honig – dieses edle Hausmittel kannte schon die schöne Kleopatra und verdrehte Cäsar den Kopf. Nun muss es aber nicht unbedingt Eselsmilch – wie bei Kleopatra – sein, um seine Füße superweich zu machen – Kuhmilch tut es auch. Und dazu gibt man noch einen Esslöffel Honig. Dann lässt man die Füße 15 Minuten in diesem „Kleopatra-Bad“ weichen.
- Fußbäder mit dem Zusatz Salz:
Wellness für die Füße verspricht auch ein Fußbad mit dem Zusatz Salz. Totes-Meer-Salz sollte es aber schon sein, denn dieses Salz ist besonders reich an vielen beruhigenden und antiseptischen, also hautheilenden und keimtötenden Mineralstoffen. Wenn man nicht am Salz spart, führt ein solches Bad auch dazu, dass der Fußhaut Feuchtigkeit zugeführt wird. Sollten Ihre Schrunden schon sehr weit in die Haut eingedrungen sein, könnte es sein, dass dieses Fußbad zu Beginn der Anwendung leicht bis mäßig brennt.
- Fußbäder mit dem Zusatz Natron:
Natron kennt jede Hausfrau, denn es ist als Backtriebmittel Bestandteil des Backpulvers. Natron pflegt aber auch die Füße. Und zwar ganz einfach dadurch, dass Natron basisch reagiert und damit den pH-Wert des Fußbades erhöht. Die Folge: Schon nach 15 bis 20 Minuten ist die Hornhaut aufgeweicht und damit ideal vorbereitet für heilendes Fußpeeling. Natron kann man in reiner Form in Online-Apotheken bestellen.
Pflegeprodukte bei Schrunden – Kaufberatung
Für die Eigenbehandlung kann man die folgenden groben Empfehlungen aussprechen:
- Was tun bei leichter Schrundenbildung?
Hier reichen Fußbäder völlig aus. Anschließend werden die verhornten Flächen gepeelt und mit einer feuchtigkeitsspendenden Salbe versorgt. Bei der Hornhautentfernung ist darauf zu achten, dass die Behandlung nicht weh tut, man also nicht in lebendes Gewebe kommt.
- Was tun bei starker Schrundenbildung?
Hier bedarf es einer Schrundensalbe und/oder eines Schrundenpflasters.
- Was tun bei Diabetes?
Diabetiker dürfen ihre schrundigen Füße nur maximal 5 Minuten lang baden, denn sonst wird die Haut zu weich und es entstehen leicht Risse. Außerdem spürt man bei stark aufgeweichten Füßen nicht mehr so leicht, wo die Hornhaut aufhört und wo das gesunde Gewebe anfängt. Die Gefahr, sich etwa mit einer Hornhautraspel zu verletzten, ist dann groß und unbedingt zu vermeiden. Der beste Rat für Diabetiker mit Schrunden ist sicherlich, sich in fachärztliche Hände zu begeben.
- Was tun, wenn die Schrunden schon bluten?
Dann dürfen die Pflegemittel keine Säuren enthalten. In diesem Fall ist es sinnvoll, zunächst die gereizte Haut mit einer Heilsalbe zu behandeln, bevor man sich an die Entfernung der Hornschichten mit Schrundensalbe sowie Schrundenpflaster & Co. macht.
Schrunden gezielt vorbeugen
Damit sich Schrunden gar nicht erst bilden, kann man ein paar gute Ratschläge geben, die sich auch leicht umsetzen lassen.
Wie kann ich Schrunden vorbeugen? Eine kleine Übersicht:
- Die richtige Pflege: Pflegen Sie Ihre Haut auch dann, wenn sie noch jung und vital ist – mit Fußcremes und Salben. Am besten wirken Cremes mit bis zu 5 % Urea.
- Hornhautentfernung: Entfernen sie Hornhaut regelmäßig!
- Ausreichend Vitamine: Essen Sie vitaminreich, denn gesunde Haut braucht viele Vitamine! Oder nehmen Sie vitaminhaltige Präparate als Ergänzung zu Ihrer Ernährung!
- Übergewicht vermeiden: Wenn irgend möglich, sollte man versuchen, wenigstens etwas von seinem Übergewicht runterzukommen – dazu bieten sich neben Bewegung und Kohlenhydratblockern auch Bauchweggürtel an.
- Entlastung: Vermeiden Sie – wenn möglich – zu langes Stehen!
Fragen und Antworten
An dieser Stelle beantworten wir noch einige Fragen, die für eine Behandlung von Rhagaden wichtig sein könnten.
Kann ich mir meine Schrunden entfernen lassen?
Sie können sich mit diesem gesundheitlichen Problem einer erfahrenen Fußpflege anvertrauen.
Was kann Schrunden noch verstärken?
Insbesondere sind Übergewicht und langes Stehen oder beides in Kombination problematisch. Auch eine nicht ausreichende oder vitaminarme Ernährung wirken sich ungünstig auf gesunde, schrundenfreie Füße aus. Auch Krankheiten, wie z. B. Fußpilz, Schuppenflechte und Ekzeme können ursächlich für die Bildung von Rhagaden sein.
Sind Schrunden gefährlich?
Sie können potenziell gefährlich sein, nämlich dann, wenn sich entzündliche Prozesse in schrundenreichen Füßen ausbreiten. Dies kann durch Bakterien oder andere Keime geschehen. Die Folge davon können eitrige Abszesse sein, die operativ entfernt werden müssen.
Fazit
Schrunden müssen – und können auch – mit effektiven Methoden behandelt werden. Dafür stehen diverse Feuchtigkeitscremes, Vitaminpräparate sowie Schrundensalben und Schrundenpflaster für eine erfolgreiche Eigenbehandlung rezeptfrei zur Verfügung.